Der Wunschtraum der Gründer hat sich erfüllt.
(Bild: Vorstand im Gründungsjahr)
Man sagt im Volksmunde dem Biertisch nach, es würden an ihm recht wenig vernünftige und erfolgsversprechende Gespräche geführt. Eine Handvoll Männer Bödingens aber strafte diesen Ausspruch Lügen; denn zu Beginn des Jahres 1969 waren es dies Handvoll Männer, die sich in der Gaststätte „Zur Alten Post“ am Biertisch einer schon länger gehegten Vorstellung hingaben und den Schießsport zu ihrem Hobby erklärten.
Allen Unkenrufen zum Trotze wurden von Seiten dieser losen Gemeinschaft eine Waffe und eine Schießanlage gekauft. Nun da bereits das „Handwerkzeug“ vorhanden war, tragen sie sich regelmäßig jede Woche einmal zu ihrem Schießabend, erstmalig am 02. Februar 1969. An diesem Schießabend war die Verwunderung der Anwesenden groß; schon wieder waren mehr gekommen um mitzumachen.
Hierdurch ermutigt, kam der Entschluss, eine Schützenbruderschaft zu gründen, trotzdem etwas impulsiv und überraschend. Nach einem ersten Kontaktgespräch mit dem geistlichen Betreuer der Pfarrgemeinde Bödingen, Herrn Paters Paul Mölders, war die Gründung einer Schützenbruderschaft endgültig und unumstößlich beschlossene Sache.
Die erforderliche Vorarbeit wurde mit Elan vorangetrieben.
Endlich war es soweit!
Der Pfarrer der Gemeinde war eingeladen, die leitenden und maßgeblichen Herren des Zentralverbandes waren um ihr Erscheinen gebeten worden, und selbst die Presse wurde nicht vergessen.
Am Abend des 05. März 1969 fanden sich in der Gaststätte „Zur Alten Post“ 11 Jungmänner und Männer ein und verfolgten gespannt das Eintreffen der geladenen Gäste.
Zur konstruierenden Versammlung waren erschienen:
Ortspfarrer Pater Paul Mölders
Vom Bezirksverband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V. waren anwesend:
Fritz Becker, Niederpleis, stellvertretender Bundesmeister
Heinrich Fielenbach, Much, Geschäftsführer
Herr Paters Paul Mölders übernahm die Begrüßung der Anwesenden und brachte gleichzeitig seine Freude zum Ausdruck, dass die Intiative zur Gründung einer Schützenbruderschaft von den Anwesenden ergriffen worden war.
Der Vorschlag zur Namensgebung der Bruderschaft kam ebenfalls aus dem Munde des hochwürdigen Herrn Pater Paul Mölders. Die segenreiche Tätigkeit der Augustiner Chorherren in den Gründungszeit Bödingens und später war wohl der Vater des Gedankens zu seinem Vorschlag:
Schützenbruderschaft
St. Augustinus Bödingen
Dieser Name wurde von der Versammlung einstimmig angenommen und beschlossen.
Die Bedeutung einer Bruderschaft, sowie deren Rechte und insbesondere deren Pflichten wurden während einer lebhaften Diskussion klar herausgestellt.
Nun konnte man daran gehen und den ersten Vorstand wählen.
Es wurde einstimmig gewählt:
1. Brudermeister Helmut Boltem
2. Brudermeister Rolf Schmitt
Kommandeur Arnold Bierther
Kassierer Peter Balansky
Geschäftsführer Karl Brass
1. Schießmeister Helmut Boltem
2. Schießmeister Erwin Nawrath
Die nächste Schritte waren, die Erarbeitung eines geeigneten Satzungswerkes, die Vorbereitung auf das Gründungsfest, die Beschaffung von Trachten, eine Fahne musste entworfen und gestickt werden und noch vieles mehr. Aber beseelt von Idealismus und den Willen etwas von bestand zu schaffen, wurden auch diese Hürden mit Elan überwunden.
Die Bödinger Schützenbruderschaft wurde erst vor wenigen Monaten gegründet und stellt sich mit einem Königsvogelschießen und einem Wertpreisschießen der Öffentlichkeit vor, wobei erstmals ein König ausgeschossen wurde. Das Schießen, das sehr lebhaftes Interesse auch bei der Bevölkerung fand, spielte sich im Hof des Landwirtes Josef Wirtz ab. Brudermeister Helmut Boltem und seine Schützenkameraden hatten alles vorbereitet, dass die Veranstaltung reibungslos verlief. Bundeschützenkönig Friedrich Ueberbach und seine Frau hatten es sich nicht nehmen lassen, die erste Veranstaltung der jungen Bruderschaft mit zu feiern.
Beim Königsschießen hieß es nach dem 298. Schuss „Wir haben ihn…“ nämlich den ersten Schützenkönig von Bödingen. Es war der Vereinswirt und Kommandeur Arnold Bierther.
So wurde der Grundstein unserer Bruderschaft gesetzt.
Helmut Boltem
Arnold Bierther
Helmut Groß
Peter Balansky
Erwin Nawrath
Matthias Görgens
Heinz-Peter Dreckmann
Walter Pirch
Rolf Schmitt
Gerd Tiefensee
Karl Brass